Mannichswalde

Wort der Superintendentin zum anstehenden Osterfest 2020

Wort der Superintendentin zum anstehenden Osterfest 2020

Liebe Schwestern und Brüder, 

das sind besondere Zeiten, in denen wir in diesem Jahr auf das Osterfest 2020 blicken. Bis mindestens 19. April 2020 sind alle Versammlungen und Ansammlungen und damit auch Gottesdienste von Bund und Land untersagt. Wir werden daher in unseren Gemeinden in diesem Jahr keine Ostergottesdienste in der gewohnten Form feiern können. 

Wir werden uns nicht in den Kirchen versammeln können, um an Jesu Liebe zu denken, die bis zum letzten das Brot bricht für uns, für uns alle, egal wer wir sind und egal, was wir getan haben, Jesu Liebe, die sich ausschenkt für uns, stärkend und berauschend wie Wein.

Wir werden nicht miteinander am Karfreitag Jesu Liebe feiern können, die für uns alles gibt bis zum Letzten. Wir werden nicht gemeinsam „Christ ist erstanden“ singen können am Ostersonntag und am Ostermontag nicht miteinander die neuen Wege gehen können in der Natur, die Gott uns schenkt.

Das schmerzt, gerade weil für uns Glaube immer auch mit Gemeinschaft verbunden ist und bleibt, denn keiner lebt sich selbst und keiner stirbt sich selbst. Keiner bewahrt sich Gottes Segen allein. Ostern ist in diesem Jahr ganz anders.

Die Ostergottesdienste finden nicht statt. Aber die Liebe Gottes und die Auferstehung findet statt. Ostern fällt nicht aus. Denn die Liebe, die für uns in den Tod geht, fällt nicht aus und auch nicht das Brotbrechen, auch nicht der Jubel. In diesem Jahr werden wir alle allein zu Hause singen, beten, jubeln und feiern. Vielleicht jeder aus seinem Fenster heraus, der eine mit Posaunenspiel, der andere mit Kerze und Gebet.

Denn wenn wir uns auch in der Kirche nicht treffen können, sondern daheim bleiben müssen, so können wir dennoch füreinander beten. Wir können am Gründonnerstag mal ganz bewusst einen Kanten Brot essen und bedenken, wen wir eigentlich gern an unseren Tisch nach Hause einladen würden und wen nicht und dass Jesus gerade Letzteren, Verschmähten auch Ansehen, Brot und Wein schenken würde.

Wir können innehalten. Wir werden am Karfreitag zu Hause innehalten können in der Sterbestunde Jesu und an all jene denken, die vor den „Toren der Stadt“ leiden, wie es im Hebräerbrief heißt, an die vielen Menschen, die jetzt krank liegen in ganz Europa. Wir dürfen das Leid Gott klagen, unsere Einsamkeit und unsere Verstorbenen und Toten.

Und wir dürfen am Ostersonntag ein Halleluja zu Hause in unseren Wänden wagen, dass es nur so schallt. Denn Gottes Gegenwart verbindet uns über alles hinweg, auch hinweg über den Tod. Seine Liebe geht für uns durch alle Wände. Das ist so und das bleibt so, trotz Versammlungsverbot.

Ich weiß, dass die PfarrerInnen, PrädikantInnen und LektorInnen derzeit vor Ort mit Ihnen in den Gemeinden überlegen, wie sie Ihnen Gebete, Lieder, vielleicht auch eine Predigt zum Hören oder Nachlesen zur Verfügung stellen können. Keiner soll da allein bleiben.

Wir wollen uns die Worte einander schenken lassen und leihen. Worte, die Ihnen andere in den Briefkasten legen, wie in Haselbach oder im Kirchspiel Schmölln kürzlich geschehen. Lassen Sie sich da auch beschenken von dem, was Ihre Pfarrer da gerade für Sie entwickeln und von dem, was Ihre Brüder und Schwestern ihnen da vielleicht mit der Posaune spielen werden – aus dem Fenster heraus, so wie in Göpfersdorf.

Ich bin berührt von all dem, was da entsteht und danke Ihnen allen für Mut, Phantasie und Offenheit. Gott segne Ihren Dienst!

So schwer diese Zeit jetzt ist, in der wir zu Ostern keine Gottesdienste anbieten können. Ich bitte Sie gerade in den kommenden Festtagen zu bedenken: Wenn wir auch keine Gottesdienste anbieten können, Gott bietet uns seine ganze Liebe an und in diesem Jahr eben jedem ganz persönlich zu Haus und in diesem Gebet kommt er zu uns: 

Vater unser im Himmel… – und wie es weitergeht, das weiß ihr Herz – viel Kraft und Mut beim Beten, das wünsche ich Ihnen! 

Bleiben Sie alle behütet und getröstet. Der Herr ist auferstanden und seine Liebe gilt, jetzt und allezeit. AMEN. 

Ihre Superintendentin, Dr. Kristin Jahn 

 

 

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In der Corona-Krise- Wie sage ich es meinem Gott?

In der Corona-Krise- Wie sage ich es meinem Gott?

Gebet in der Zeit der Corona-Pandemie

Jesus, unser Gott und Heiland,

in einer Zeit der Belastung und der Unsicherheit für die ganze Welt

kommen wir zu Dir und bitten Dich:

– für die Menschen,die mit dem Corona-Virus infiziert wurden und erkrankt sind

– für diejenigen,die verunsichert sind und Angst haben

– für alle,die im Gesundheitswesen tätig sind und sich mit großem Einsatz um die Kranken kümmern

– für die politisch Verantwortlichen in unserem Land und weltweit, die Tag um Tag schwierige Entscheidungen für das Gemeinwohl treffen müssen

– für diejenigen, die um ihre berufliche und wirtschaftliche Existenz bangen

– für die Menschen, die Angst haben, nun vergessen zu werden

– für uns alle, die wir mit einer solchen Situation noch nie konfrontiert waren

– für Menschen, die am Virus verstorben sind und für diejenigen, die im Dienst an den Kranken ihr Leben gelassen haben.

Herr, steh uns bei mit Deiner Macht, hilf uns,

daß Verstand und Herz sich nicht voneinander trennen

Stärke unter uns den Geist des gegenseitigen Respekts, der Solidarität und der Sorge füreinander.

Hilf,daß wir uns innerlich nicht voneinander entfernen.

Stärke in allen die Fantasie,um Wege zu finden,wie wir miteinander in Kontakt bleiben.

Wenn auch unsere Möglichkeiten eingeschränkt sind,

um uns in der konkreten Begegnung als betende Gemeinschaft zu erfahren,

so stärke in uns die Gewissheit, daß wir im Gebet durch Dich miteinander verbunden sind.

Wir stehen in der Fastenzeit.

In diesem Jahr werden uns Verzichte auferlegt,

die wir uns nicht freiwillig vorgenommen haben und

die unsere Lebensgewohnheiten schmerzlich unterbrechen.

Gott,unser Herr,wir bitten Dich,

gib,daß auch diese Fastenzeit uns die Gnade schenkt,

unseren Glauben zu vertiefen

und unser christliches Zeugnis zu erneuern,

indem wir die Widrigkeiten und Herausforderungen, die uns begegnen,annehmen

und uns mit allen Menschen verstehen als Kinder unseres gemeinsamen Vaters im Himmel.

Sei gepriesen in Ewigkeit. Amen.        ( Bischof Dr. Stephan Ackermann,Bischof von Trier)

 

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Gemeinschaft im Geiste-Christen halten online zusammen

Gemeinschaft im Geiste-Christen halten online zusammen

 
Sehr geehrter Herr Pfarrer Dittmar,
bis auf Weiteres keine Gottesdienste? – Wie gestalten Sie die Fastenzeit während der Coronakrise? Wie das Osterfest? Jetzt, wo die Menschen Sie als Seelsorgerin und Seelsorger am meisten brauchen, werden Sie neue Wege der Gemeinschaft ausprobieren müssen. Und wir möchten Sie dabei unterstützen.

Wir senden Ihnen heute auf direktem Wege Materialien, mit denen Sie Ihre Gemeinde über die Gemeinde-Website, per E-Mail oder durch Social Media mit einem persönlichen Impuls zum kommenden Sonntag ansprechen und in einer Zeit der Verunsicherung Trost und Orientierung geben können. Auch für Familien mit Kindern bieten wir Ihnen hier einen katechetisch orientierten Zeitvertreib zur Vorbereitung der Kar- und Ostertage an.

Diese Materialien sind eine kostenlose Aufmerksamkeit für Sie:

https://news.buhv.de/html_mail.jsp?params=dK4ZhRdv75lBN1w3QluMBN%2F3PH7Hqrx712%2Fvt7n0pZbUVMcf%2BGb%2B4cyBBJa%2FtZn3h9Yc5asSVGhlWsRwzIRpcu2gesb31KEJBz%2BLDc9tvW0%3D

 

Diese Angebot kann jeder für seine Familie oder die Gemeinde kostenlos herunterladen.

 

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Sonntagsgottesdienste -Möglichkeiten

Sonntagsgottesdienste -Möglichkeiten

Einige Angebote zum Hören und Sehen

im Fernsehen:

ZDF:

https://www.zdf.fernsehgottesdienst.de/

(im Wechsel katholisch/evangelisch)

ARD

https://programm.ard.de/TV/Themenschwerpunkte/Kirche-und-Religion/Fernsehgottesdienste/Startseite

(im Wechsel katholisch/evangelisch)

Bibel-TV

https://www.bibeltv.de/

Radio:

https://rundfunk.evangelisch.de/kirche-im-radio/deutschlandfunk/gottesdienste

(Sendung auch zum Ausdrucken oder Nachhören)

verschiedene kirchliche Sendungen in TV und Radio:

https://kultur.ekd.de/medien/sendungen.html

https://tv.de/live/bibel-tv/

www.Live-Gottesdienste.de

 

 

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Rat und Hilfe

Rat und Hilfe

Losung vom 20.3.2020

Der Herr deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz seines Zeltes“ (Psalm 27,5). Und Paulus schreibt: „Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark“ (2. Korinther 12,10).

Man mag von der Losung halten, was man will: Oft passt sie! Sie tröstet und ermutigt uns, indem sie auf den verweist, dessen Sieg über den Tod und seine Geschwister wir vielleicht in den Ostergottesdiensten wieder gemeinsam feiern dürfen. Doch beten dürfen wir schon heute mit den Worten von Karl Barth:

Herr, unser Gott! Wenn wir Angst haben, dann lass uns nicht verzweifeln. Wenn wir enttäuscht sind, dann lass uns nicht bitter werden. Wenn wir gefallen sind, dann lass uns nicht liegen bleiben. Wenn es mit unseren Kräften zu Ende ist, dann lass uns nicht umkommen. Nein, dann lass uns deine Nähe und deine Liebe spüren. Amen.“

Bei Bedarf von Hilfe, wie z.B. beim Einkauf oder auch dem Wunsch nach einem Gespräch, bitte an mich oder eine/n Kirchenälteste/n wenden (03762/3626 + 0174/7451468 + jdittmar@gmx.de).

Seien Sie behütet!    Ihr Pfarrer Jörg Dittmar

 

 

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Predigt für Sonntag,den 15.März 2020 , Okuli (II)

Predigt für Sonntag,den 15.März 2020 , Okuli (II)

Okuli 2020 (II) – Lukas 9,57-62

Vom Ernst der Nachfolge

57 Und als sie auf dem Wege waren, sprach einer zu Jesus: Ich will dir folgen, wohin du gehst.

58 Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege.

59 Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: Herr, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe.

60 Er aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes!

61 Und ein andrer sprach: Herr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, dass ich Abschied nehme von denen, die in meinem Hause sind.

62 Jesus aber sprach zu ihm: Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.

Liebe Gemeinde!

Ich habe Sprengstoff in meinem Gepäck!“ So eine 49-jährige Leipzigerin auf dem Düsseldorfer Flughafen, Ende des vergangenen Jahres, als die Flieger noch flogen, auf die Frage eines Sicherheitsbeamten.

Was als Witz gemeint war, ging dann aber gehörig nach hinten los. Denn die Bundespolizei fand die Behauptung nicht gerade lustig. Und der Scherz hatte Konsequenzen:

Zuerst eine Belehrung, in der darauf hingewiesen wurde, dass derartiges Verhalten strafrechtliche sowie zivilrechtliche Folgen haben kann. Dann wurde das Gepäck der Frau geröntgt und auf Sprengstoff untersucht. Die Polizei fand natürlich nichts, es war ja auch nur ein Scherz. Doch wegen der Vortäuschung einer Straftat nahm die Bundespolizei die Dame dann mit und die wurde noch dreist:

Denn sie wollte weder mit den Beamten sprechen noch sich erklären. Und noch dreister: Sie versuchte sogar aus den Diensträumen der Polizei zu flüchten. Und das hatte das zur Folge, dass sie ihren geplanten Flug nicht antreten durfte. Die Sicherheitskräfte ließen sich das nicht bieten und leiteten dann eine Ermittlung wegen der Vortäuschung einer Straftat gegen die Frau ein.

Und die Moral von der Geschicht: Man sollte bei seinen Scherzen die Konsequenzen mit bedenken. Oder eben

anders: Man sollte wissen, auf was man sich mit denen einlassen kann. Noch eine Episode:

Vergangener Dienstag: Ich vormittags zu einem Geburtstagsbesuch in Heukewalde. Und da wurde erzählt, dass am Abend zuvor bei der Zockervariante von „Wer wird Millionär“ bei dem Jauch ein Pfarrer die 125.000 € erreicht hat und die Show am Dienstagabend fortgesetzt wird. Und ich wurde dann gefragt, ob ich den Mann kenne, weil er wohl aus unserer Gegend stammen soll. Ich habe dann in meinen Computer nachgeschaut, wer das wohl sein könnte und es war der älteste Sohn von Ralf Gotter, dem Inhaber der evangelischen Bücherstube in Crimmitschau, der in Halle an der Saale freikirchlicher Pastor ist. 20.15 Uhr am Dienstag eine Sitzung in Thonhausen, aber ich habe danach die Sendung mit meiner Frau auf deren Handy am späten Abend noch angeschaut:

Wahnsinn! Da schafft es einer bis zur 2-Millionen-Frage:

Wer hat von den 4 Personen den Einheitsvertrag unterschrieben: Wolfgang Schäuble, Helmut Kohl, Hans-Dietrich Gentscher oder Lothar de Maiziere?“

Und dann hatte der Sohn von Ralf Gotter noch seinen Telefonjoker. Und was macht er? Er ruft seinen Papa in Crimmitschau an und bekommt zweimal die richtige Antwort gesagt: Wolfgang Schäuble! Aber der Sohn getraut sich nicht auf die Antwort seines Vaters zu setzen.

Und die Moral von der Geschicht: Man sollte bei seinen Entscheidungen die Konsequenzen mit bedenken. Oder eben anders: Man sollte wissen, auf was man sich einlässt.

Im Fall Gotter: Wenn man nicht auf seinen Papa hört, dann wird man eben kein Millionär und muss sich mit 750.000 € zufrieden geben.

Wenn …, dann. In der Grammatik Bedingungssätze oder auch Konditionalsätze genannt.

Und die werden in einer groben Einteilung in 3 Typen eingeteilt:

Typ I (Realis der Gegenwart oder Wahrscheinlichkeit), Typ II (Irrealis der Gegenwart oder Unwahrscheinlichkeit) und Typ III (Irrealis der Vergangenheit oder Unmöglichkeit.“ Verstanden?

Man, wie habe ich Grammatik in der Schule gehasst! Ich habe damals das Wenigste verstanden, bisschen mehr dann, als ich im Studium noch Latein lernen musste. Auch keine Erfolgsgeschichte, aber ich habe es geschafft.

Was in der Definition recht kompliziert klingt, eigentlich eine einfache Sache.

Also: Bilden wir doch mal paar Konditionalsätze mit Wenn und Dann vom Typ I, dem Realis der Gegenwart

oder Wahrscheinlichkeit. Keine Angst, ihr braucht den Satz nur vervollständigen:

Wenn ich ein richtiger Christ sein will, dann muss man …

Vorschläge?

– in der Bibel lesen/in den Gottesdienst gehen/die Gebote halten, anderen helfen, den Pfarrer freundlich grüßen/in der Gemeinde mitarbeiten …

Ich denke, das steckt in uns allen: Um ein richtiger Christ zu sein, da muss man was für Gott und Jesus tun.

Denn so sagt es uns doch auch unser heutiger Predigttext, der die Nachfolge thematisiert!

Was aber bedeutet das? Von dreien, die das nicht so recht wussten, haben wir ja vorhin gehört. Und Jesus spricht davon, auf was man sich einlässt, sollte man ihm folgen. Und das steht doch fest: Nachfolge ist leichter gesagt, als getan.

1) “Herr, ich will dir folgen, wo du auch hingehst.”

So der erste der 3 Männer. Der Mann ist begeistert von Jesus. Warum wissen wir nicht, aber vielleicht waren’s Jesu mitreißende und vollmächtige Predigten.

Vielleicht waren’s die Wunder, die er an der Seite Jesu

miterleben durfte, vielleicht war’s die Ausstrahlung, die von Jesus ausging.

Doch als würde das überhaupt nichts zählen – Jesus selbst bremst diesen Mann doch aus:

Und Jesus tut’s erstens: Weil man sich nicht selbst in seine Nachfolge berufen kann.

Und er tut’s zweitens: Weil dieser Mann überhaupt keine Ahnung davon hat, auf was er sich in Sachen “Jesus” einlassen würde.

Begeisterung an seiner Person ist Jesus zu wenig.

Einfach deshalb, weil Begeisterung nicht mehr ist als ein Strohfeuer, das schneller aus als angezündet ist.

Begeisterung sicher eine tolle Sache, aber letztlich zu wenig, um in der mitunter harten Wirklichkeit des Glaubens zu bestehen.

Und Jesus sieht diesen Mann an und sagt ihm klipp und klar, auf was er sich in Sachen Nachfolge einlassen würde:

Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, wo er sein Haupt hinlege.”

Mal ganz ehrlich:

Wer von uns wollte sich auf so was einlassen?

Wer von uns will heimatlos sein und sich von Jesus sagen lassen:

Mein Lieber, wenn du denkst, dass du heute nach einem satten Abendbrot und dem Tatort in deinem weichen Federbett schlafen wirst, dann hast du dich getäuscht.”

Doch auch irgendwie, wie wir so schön sagen, kontraproduktiv, was Jesus da sagt. Fehlt doch nur noch, dass er sagen würde: “Lass das Ganze mit der Nachfolge, dein Leben wird nicht mehr lebenswert sein und mir recht machen wirst du’s ja eh nie und nimmer.”

Nein, liebe Gemeinde, man muss es anders sehen:

Jesus legt die Karten offen auf den Tisch. Er kein Vertreter, der mir empfiehlt, das Kleingedruckte nicht unbedingt zu lesen, er einer, der den Seinen eben nichts vormacht. Jesus hat’s nicht nötig, uns mit falschen Versprechungen zu ködern. Er keiner, der seine Mission auf falschen Illusionen aufbaut.

Sondern er der, der uns sagt, was uns in seiner Nähe erwarten kann und worum es ihm eigentlich in Sachen “Nachfolge” geht.

Natürlich um seine Gemeinschaft mit mir. Aber das eben ohne die Garantie einer sicheren Existenz. Das ohne die plumpe Behauptung: “Mein Lieber, in mir hast du die einfache Lösung all deiner Probleme.”

Das Problem sind doch letztlich unsere selbstgebauten “Gruben und Nester”, Dinge, an die man sich

gewöhnt hat und die mich so beschäftigen und vereinnahmen können, dass Jesus im besten Fall nur eine Nebenrolle in meinem Leben spielt.

Und schneller als ich denke werde ich zum Sklaven meiner eigenen Grube und zum Nesthocker meines selbst gebauten Nestes und komme da nicht mehr raus, weil’s in denen so schön bequem, kuschelig und sicher ist.

Doch Nachfolge im Sinne Jesu ist eben nichts für Bequeme und überzeugte Nesthocker, sondern ist eine Sache, die mich auch etwas kostet und die mich auch hin und wieder ins kalte Wasser stellt. Ist eine Sache mit vielen Unbekannten, aber letztlich doch der Weg, der unter den größten Verheißungen steht.

Übrigens: Als Jesus kurz vor seiner Verhaftung seine Jünger fragte: “Habt ihr jemals Mangel gehabt”, antworteten die: “Niemals!” Und warum sollte unsere Antwort anders ausfallen als die seiner Jünger.

2) “Und Jesus sprach zu einem anderen: Folge mir nach! Der aber sprach: Erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. Aber Jesus sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; gehe du aber hin und verkündige das Reich Gottes!”

Doch unerhört, was Jesus hier fordert. Da ruft er einen Menschen in seine Nachfolge und der sagt auch noch Ja.

Und er bittet Jesus nur um paar Stunden, damit er seinen Vater begraben kann.

Ein Zeichen der Liebe, letztlich auch die Erfüllung des

4. Gebotes, Vater und Mutter zu ehren, doch dann fährt Jesus so richtig pietätlos dazwischen und fordert offen dazu auf, gegen Anstand und gute Sitten zu verstoßen.

Ein Versprecher? Kam’s bei Jesus vielleicht auch mal vor, dass die Zunge schneller war als das Hirn?

Kann doch nicht sein: Ich kann die Toten nicht einfach liegen lassen? Sollte es wirklich verboten sein, Tote zu beerdigen, sie zu ehren und die Trauernden zu trösten?

Nein, liebe Gemeinde: Sondern Jesus will mit seinen so scheinbar pietätlosen Worten wieder klarstellen, was rechte Nachfolge bedeutet. Und in der geht’s eben nicht um den Tod, sondern um das Leben. Leben im Vollsinn, Leben, dem der Tod nichts mehr anhaben kann.

Ich bin die Auferstehung und das Leben. Ich lebe und ihr sollt auch leben!”

Die vielleicht größte Verheißung, die es geben kann, weil sie auch vom ewigen Leben bei Gott spricht!

Und wer sich in die Nachfolge Jesu gerufen weiß, der weiß auch, dass er kein Nachlassverwalter eines toten Jesus ist, sondern dem Auferstandenen folgt. Und der ruft uns nach vorn, in seine Zukunft.

Und vor diesem Weg verblasst selbst die Aufgabe, Tote zu begraben, so wichtig und unerlässlich sie auch ist.

3) “Und ein Dritter sprach: Herr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, dass ich Abschied nehme von denen, die in meinem Hause sind. Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes!”

Immer wieder gibt es Geschichten wie diese: Ein Mann sagt seiner Frau, dass er mal für paar Minuten raus muss, um sich Zigaretten zu holen. Doch dann werden aus den Minuten Stunden, Tage, Wochen und Jahre. Vielleicht sehen sich die beiden nie wieder.

Alles stehen und liegen lassen”. Wer hat’s nicht wenigstens mal angedacht, doch irgendwie verlockend.

Aber genau das will ja der 3. Mann ja nicht. Wenigstens den Lieben zuhause noch Ade’ sagen, sonst steht ja nichts im Weg. Anständig ist der Mann. Schließlich hat er’s gelernt, dass man sich verabschiedet.

Doch dann wieder so ein unpassendes Jesuswort, das allem Anschein nach die guten Sitten und den Anstand nicht nur verletzt, sondern aufhebt. Aber was Jesus sagen will, ist doch das:

Nachfolge ist nicht an Bedingungen zu knüpfen, die wir doch alle gar zu gerne stellen.

Nachfolge verträgt keine Bedingungen, die zwischen Jesus und den Gehorsam treten können.” So Dietrich Bonhoeffer in seinem bekanntesten Buch, in seiner “Nachfolge”, dessen 75. Todestag am 9. April ansteht.

Im Reich Gottes gelten eben andere Gesetze als in Politik und Gesellschaft, wo ohne Kompromisse ein gutes Miteinander nicht möglich wäre.

Auf den ersten Blick doch nur harte und unpassende Worte, mit denen Jesus in die Nachfolge ruft und sie scheinbar unmöglich macht. Worte, die Widerstand hervorrufen und provozieren. Aber dennoch ist das Leben in der Nachfolge ein Leben unter den gewaltigsten Verheißungen. Und eine davon steht im Johannesevangelium, wo Jesus sagt:

Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben!”

Amen.

EG 394,1-5 “Nun aufwärts froh den Blick gewandt”

Jörg Dittmar

 

 

 

 

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Anschreiben von Superintendentin Dr.K.Jahn

Liebe Schwestern und Brüder,

Diese Zeit ist für uns alle eine große Herausforderung. Sie ist eine Fasten-Zeit ganz anderer Art und ich bitte Sie alle, dies irgendwie auch als Chance zu begreifen. Ich lade dazu ein, die Kirchenglocken zu den üblichen Gebetszeiten läuten zu lassen und die Menschen zum Gebet daheim, zur Lektüre der Bibel einzuladen. Wer weiß, zu welchem Bibelgespräch der besonderen Art auch dies werden kann im Nachgang.

Ich würde es begrüßen, wenn die Kirchen geöffnet sind als Raum, wo man eine Kerze anzünden kann, für sich innehalten und stille werden kann. Vielleicht mögen Sie dort ein Gebet auslegen oder ein Psalmenwort. Sie haben da gewiss genügend Ideen.

Ich mache Ihnen Mut, diese Zeit auch zu nutzen und innezuhalten: Wenn wir wieder feiern könnten – wie würden wir gern feiern, wo, mit wem und womit?

Paulus hat seiner Gemeinde Briefe geschrieben, weil er nicht bei Ihnen sein konnte, vielleicht ist auch das für Sie eine Chance, in der Verkündigung des Evangeliums und im Kontakt mit Ihren Gemeindegliedern zu bleiben.

Schön wäre es, wenn wir Gemeinden auch ermuntern, die Andachten im Radio, die Radiogottesdienste und Fernsehgottesdienste zu nutzen, bis wir diese Zeit überstanden haben und dann endlich wieder gemeinsam feiern können.

Herzliche Grüße, Ihre Kristin Jahn

 

 

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Gottesdienste – wie geht es zur Zeit weiter?

Gottesdienste – wie geht es zur Zeit weiter?

Liebe Gottesdienstbesucher !

Auf Grund der Corona-Virus-Situation sind wir leider gezwungen alle Treffen/Gottesdienste vorerst auszusetzen.

Jeden Sonntag geben wir die Möglichkeit,auf unserer Homepage, den Predigttext nachzulesen.

Wir wünschen Ihnen Gottes Segen und bleiben Sie behütet.

Sollten Sie in den kommenden Wochen menschliche oder seelsorgerliche Hilfe benötigen, dann sprechen Sie uns bitte an.

Ihr Gemeindekirchenrat Mannichswalde

 

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Änderung!

Änderung!

Auf Grund der Corona-Virus-Situation müssen wir leider zum jetzigen Zeitpunkt diesen Lobpreisgottesdienst absagen.

Vielen Dank für Ihr Verständnis!

 

 

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27.März 2020 , 19:30 Uhr – zum Vormerken

27.März 2020 , 19:30 Uhr – zum Vormerken

Wir laden wieder herzlich zum Lobpreisabend in die Mannichswalder Kirche ein.

Im Anschluß wird für persönliche Anliegen einzeln gebetet und gesegnet.

Gestaltet wird der Abend von Christen aus verschiedenen Crimmitschauer Gemeinden (www.lobpreis-crimmitschau.de), deren Anliegen es ist, Gott durch Singen und Gebet alle Ehre zu erweisen und Ihm gegenüber Dankbarkeit auszudrücken.

 

 

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