Bewahrung der Schöpfung- es blüht und krabbelt , Teil2

Komm lieber Mai und mache…

Unser tägliches kleines Leben ist voller Wunder und Geheimnisse. ( Ernesto Cardenal)

Begeben wir uns auf unseren Kirchenhang und schauen, welche neuen Blüten um Insekten werben.

Pech gehabt ?

Die Pechnelke :

Der deutschsprachige Name Pechnelke rührt daher, dass die Stängel unterhalb der Knoten eine dunkle, klebrige Beschichtung aufweisen. Von diesen Bereichen wird angenommen, dass sie dem Schutz vor Insekten wie Blattläusen dienen, in dem der Weg entlang des Stängels versperrt wird.

Pechnelkenextrakt ist in Deutschland als Pflanzenstärkungsmittel zugelassen.

In freier Natur wird die Pechnelke als Raupenfutter für Schmetterlinge und als Nektarlieferant für Hummeln und Falter genutzt.

Der Scharfe Hahnenfuß wurzelt bis 50 Zentimeter tief.

Blütenökologisch handelt es sich um eine „Nektar führende Scheibenblume“. Die Blütenbesucher sind zahlreich, aber auch die Selbstbestäubung ist erfolgreich.

Giftig sind alle Pflanzenteile, besonders die Wurzeln .

Beim Vieh treten Vergiftungen gewöhnlich nur bei massenhaftem Auftreten des Scharfen Hahnenfußes auf Weiden oder durch Verfütterung von hahnenfußreichem Gras in frischem Zustand auf. Die Gifte der getrockneten Pflanze (beispielsweise Heu) sind praktisch unwirksam und daher auch in großen Mengen für das Vieh unschädlich .

Der scharfe Hahnenfuß ist eine wichtige Bienenweide und Pollenlieferant für zahlreiche Wildbienen

sowie Nektarpflanze für bedrohte Schmetterlinge .

Wildbienen: 39 (Nektar und/oder Pollen, davon 2 spezialisiert)
Schmetterlinge: 13
Raupen: 6 (davon keine spezialisiert)
Schwebfliegen: 30
Käfer: 1

Dolden-Milchstern ( Stern von Bethlehem) ist ein Vertreter aus der Familie der Spargelgewächse.

Der Dolden-Milchstern ist giftig, insbesondere die Zwiebeln und Blüten. Sie enthalten herzwirksame Bestandteile und haben ihm dadurch den spöttischen Namen Gärtnertod eingebracht.

Die Blüten bilden reichlich Nektar und Pollen für Wildbienen. Die Pflanze nutzt ein Schmetterling als Raupenfutter.

Die Samen sind bei Ameisen wegen ihres ölhaltigen Bestandteils begehrt und werden von ihnen verbreitet.

Wühlmäuse können die Bestände jedoch kräftig ausdünnen, denn sie fressen mit besonderer Vorliebe die Zwiebeln – trotz der darin enthaltenen Gifte.

Die Tauben-Skabiose erhielt ihrem Namen von den taubenblauen Blüten der heimischen Skabiose. Ihre Wurzeln können bis 1,50m Tiefe erreichen.

Die Tauben-Skabiose wird von mehreren Schmetterlingsarten als Nektarpflanze genutzt. Zudem ist sie als Raupenfutterpflanze bei Schmetterlingen beliebt.

Sie gilt als gute Bienenweide .

Wildbienen: 15 (Nektar und/oder Pollen, davon 5 spezialisiert)
Schmetterlinge: 42
Raupen: 11 (davon keine spezialisiert)
Schwebfliegen: 10
Käfer: 10

Die ausgereiften Fruchtstände werden von Vögeln gefressen.

In sehr früher Zeit nutzte man diese alte Heilpflanze vor allem gegen Krätze.

Gern werden die jungen Blätter als essbare Dekoration genutzt oder in Salaten gegessen.

In einigen Bundesländern ist die Tauben- Skabiose geschützt, so dass man wild wachsende Exemplare nicht pflücken sollte. Für den Rückgang der früher wesentlich häufigeren Pflanze hat die Überdüngung landwirtschaftlicher Flächen gesorgt – zu viel Nährstoffe lässt andere, wesentlich konkurrenzstärkere Pflanzen aufkommen, die die Tauben- Skabiose verdrängen.

Borretsch („Gurkenkraut“) ist eine alte Gewürzpflanze, die als nicht einheimische Pflanze gilt.

Ursprünglich ist sie im Mittelmeerraum beheimatet und wurde bereits von den Römern nach Deutschland gebracht.

In seiner Pflanzenbezeichnung heißt es – Borago officinalis , daher unser Name Borretsch.

Die auffälligen nickenden Blüten sind fünfzählig, sternförmig, blau bis violett.

Die großen blauen Blüten des Borretschs sind eine der beliebtesten Nektarquellen für viele Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge. Aber: auch die Blattläuse lieben den Borretsch…

Die großen und geschlossenen Blütenglocken des Gemeinen Beinwells sind mit Schlundschuppen verschlossen, so dass nur Insekten mit einem mindestens einen Zentimeter langen Rüssel bis zum Grund und Nektar vordringen können. Dies gelingt fast ausschließlich nur den Hummeln . Die Blüten hängen wie Glocken herab, damit sie bei solchen Besuchern ihren Pollen auf diese herabrieseln lassen können.Arten mit kürzerem Rüssel,wie Erdhummeln, verkürzen sich den Weg zum Nektarangebot und knabbern der Einfachheit halber seitlich ein Loch in die Blüten, aus dem sich dann oft auch Honigbienen bedienen können.

Die Blätter der Pflanze nutzen die Schmetterlingsraupen als Nahrung.

Für heute ist der Rundgang beendet.

Sobald neue Blüten erscheinen, erfolgt eine weitere Wanderung über unseren Kirchenhang.

Einmal wird uns gewiss die Rechnung präsentiert

für den Sonnenschein und das Rauschen der Blätter,

die sanften Maiglöckchen und die dunklen Tannen,

für den Schnee und den Wind,

den Vogelgesang und das Gras und die Schmetterlinge,

für die Luft, die wir geatmet haben,

und den Blick auf die Sterne

und für all die Tage, die Abende und Nächte.

Einmal wird es Zeit, dass wir aufbrechen und bezahlen.

Bitte die Rechnung.

Doch wir haben Sie ohne den Wirt gemacht:

Ich habe euch eingeladen, sagt der und lacht,

soweit die Erde reicht:

Es war mir ein Vergnügen!“

(Lothar Zenetti)

 

Mir war es auch ein Vergnügen !

Ich hoffe es auch für alle Leser.

Claudia Schlegel

 

 

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnliche_Pechnelke
https://www.naturadb.de/pflanzen/viscaria-vulgaris/
https://de.wikipedia.org/wiki/Scharfer_Hahnenfu%C3%9F#cite_note-Roth2012-4
Lutz Roth, Max Daunderer, Kurt Kormann: Giftpflanzen – Pflanzengifte. Vorkommen, Wirkung, Therapie, allergische und phototoxische Reaktionen. Mit Sonderteil über Gifttiere. 6., überarbeitete Auflage. Sonderausgabe. Nikol, Hamburg 2012
https://www.naturadb.de/pflanzen/ranunculus-acris/
https://www.naturadb.de/pflanzen/ornithogalum-umbellatum/
https://de.wikipedia.org/wiki/Tauben-Skabiose
https://www.naturadb.de/pflanzen/scabiosa-columbaria/
https://www.naturadb.de/pflanzen/borago-officinalis/
https://www.naturadb.de/pflanzen/symphytum-officinale/

 

 

Posted by Mannichswalde