Friedensgebet in Mannichswalde 07.4.2022 zum Nachlesen

Wir beginnen – im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes

Amen

Es ist Krieg in der Ukraine, Worte fehlen, ohnmächtig stehen wir da, Gefühle beherrschen uns, Bilder des Krieges, Bilder der Gewalt stehen vor unseren Augen. In manchen wecken sie Erinnerungen an eigene schreckliche Erlebnisse von Bombardierung, Flucht und Angst.

Aber gerade in  solchen Kriegszeiten dürfen wir uns immer wieder Gott zuwenden, der uns zusagt: Friede sei mit euch.

Du, unser Gott,
wenn du uns nicht beistehst,
wie kann dann verhindert werden,
dass sich Krieg und Gewalt immer weiter ausbreiten,
dass immer mehr Menschen verwundet werden und sterben müssen,
und unfassbares Leid über Europa kommt.

Wir bitten dich für die Menschen in der Ukraine,
die den russischen Angriffen ausgeliefert sind:
für die Mütter, die um das Leben ihrer Kinder bangen,
für die Männer, die ihre Familien nicht schützen können,
für alle, die fliehen müssen aus ihrem Zuhause,
für das Land, dessen Traum von Freiheit brutal zerstört wird.
Gott, lass die Betroffenen nicht ohne Beistand!

So viele junge Männer auf beiden Seiten
müssen nun ihr Leben riskieren
für einen Krieg,
der nichts bringt als Unheil und Leid,
der ihr Gewissen zerstört
und sie gefangen hält in unmenschlichen Befehlsstrukturen.
Gott, auch um ihretwillen bitten wir dich um ein Ende des Krieges.

Wir bitten dich für alle, die Macht haben,
Einfluss zu nehmen auf das Geschehen,
und dem Größenwahn Putins Grenzen zu setzen:
stärke ihre Gemeinsamkeit,
gib ihnen Weisheit, richtige Entscheidungen zu treffen,
und Mut, daran festzuhalten,
selbst wenn ihnen andere in den Rücken fallen.

Wir bitten dich auch für Putin selbst und seine Lakaien,
dass sie zur Besinnung kommen
und die Gewalt beenden,
die Europa und die ganze Welt bedroht.

Gott, wir haben Angst vor dem,
was noch kommen kann,
Plötzlich ist auch unser Leben in Frieden,
das uns so selbstverständlich war,
gefährdet,
plötzlich erleben wir eine Bedrohung,
die sonst immer nur weit weg von uns zu spüren war.
Steh du uns bei,
und stärke unser Vertrauen auf dich und deine Güte,
aller Angst zum Trotz.

Sylvia Bukowski

Wir haben keine Macht über Leben und Tod,
Wir haben keinen Einfluss auf die Machthaber dieser Welt,
Wir haben keine Mittel gegen Panzer und Raketen.
aber wir können dich anrufen,
dich, unseren Gott.

Wir kommen zu dir
und bitten dich um Frieden
für die Menschen in der Ukraine,
für die Männer, die in den Krieg geschickt werden,
und alle, die um sie bangen.
Wir kommen zu dir
und bitten dich um Frieden
für die, die sich dem Krieg in den Weg stellen,
für die Verwundeten und Traumatisierten,
für alle in Angst.

Wir kommen zu dir
und bitten dich um Weisheit
für alle, die dem Frieden dienen,
für die politisch Mächtigen in ihren Entscheidungen,
für die Einflussreichen in ihrem Reden und Schreiben,
für die Ratlosen und die Hoffnungslosen.

Wir kommen zu dir
und bitten dich um Einheit
für alle, die an dich glauben,
für deine Gemeinde in der Ukraine,
für die orthodoxen Christinnen und Christen.

Du bist doch ein Gott des Friedens,
erbarme dich.
Stell dich dem Tod in den Weg.
Beende die Gewalt.
Schütze die Schwachen,
behüte die Opfer der Mächtigen.
Du bist doch ein Gott des Friedens.
Schaffe Frieden.
Das bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder.
Amen

(Quelle: velkd.de/gottesdienst/Gebet-aus-aktuellem-Anlass)

 

Lassen Sie uns gemeinsam Fürbitte halten

Lasst uns beten 

für die Menschen in der Ukraine, deren Leben so plötzlich und so furchtbar mit Krieg überzogen wurde. Lasst uns beten für jeden einzelnen, jede einzelne von ihnen: Dass ihnen Leben und Gesundheit erhalten bleiben, dass ihre Seele vor schwerem Schaden bewahrt bleibt. Lasst uns zu Gott rufen:

Herr, erbarme Dich

Lasst uns beten für alle, die jetzt kämpfen und die kämpfen müssen, um ihr Land gegen die Angreifer zu verteidigen, als Soldaten oder auf andere Weise, in den Krankenhäusern, bei der Feuerwehr, in den Versorgungsbetrieben, in den Behörden. Lasst uns für sie beten um Kraft und um Ausdauer, dass sie standhalten können und dass sie sich dabei ihre Menschlichkeit bewahren. Lasst uns zu Gott rufen:

Herr, erbarme Dich

Lasst uns beten für die Verwundeten auf beiden Seiten. Lasst uns beten für die getöteten Soldatinnen und Soldaten und für die Todesopfer in der Zivilbevölkerung – und für alle, die um sie trauern. Lasst uns beten für die Traumatisierten und die Geängstigten. Lasst uns zu Gott rufen:

Herr, erbarme Dich

Für die politisch Verantwortlichen der Ukraine lasst uns beten, dass es ihnen gelingt, weiter so gut wie möglich für die Menschen in ihrem Land da zu sein. Der Bedrohung mit aller Kraft zu widerstehen und zugleich offen zu sein für alles, was Wege zur Beendigung der Kriegshandlungen, zu Frieden und Freiheit eröffnen könnte. Lasst uns zu Gott rufen:

Herr, erbarme Dich

Für die politisch Verantwortlichen in der Welt lasst uns beten und für alle, die sonst Einfluss haben: Dass die internationalen Bemühungen zur Beendigung des Krieges Wirkung zeigen, und dass sie helfen können, Wege zum Frieden zu finden. Lasst uns zu Gott rufen:

Herr, erbarme Dich

Für die politisch und militärisch Verantwortlichen und die Mitverantwortlichen in Russland lasst uns beten, dass ihre Pläne nicht aufgehen. Lasst uns beten, dass mehr und mehr von ihnen das Unrecht erkennen, das sie begehen, und den Schaden, den sie damit letztlich auch für ihr eigenes Land herbeiführen. Für alle, die Einfluss nehmen können, lasst uns beten um ein lebendiges Gewissen und um Mut. Für alle, die jetzt schon und von Anfang an in Russland dem Krieg widersprechen, lasst uns beten, dass Gott sie behüte. Zu ihm lasst uns rufen:

Herr, erbarme Dich

Und lasst uns beten für die vielen Menschen auf der Flucht, im Lande selbst und in den Nachbarländern und für die, die jetzt zu uns kommen. Lasst uns beten für sie und für alle, die sich jetzt engagieren, um zu helfen und um ihnen gute Aufnahme zu bereiten. Lasst uns zu Gott rufen:

Herr, erbarme ich

(Quelle:Pfarrer Martin Germer (Kaiser Wilhelm Gedächtnis Kirche Berlin)

 

In der Stille legen wir Gott ans Herz, was uns bewegt.

Wir bitten um ein stilles Gebet.

Wer möchte, kann ein Teelicht anzünden.

 

Wir hören ein Lied vom schottischen Pfarrer und Kirchenlieddichter, Henry Francis Lyte aus dem Jahr 1847 .

Diese Bitte und Hoffnung, die er in dem Lied ausdrückt, möchten wir gern den vielen leidenden Ukrainern und auch uns mit auf den Lebensweg geben.

Gesungen wird das Lied von den King Singers in englischer Sprache.

Darum werden wir jetzt den Text zuerst auf Deutsch vortragen. Sie werden das Lied sicher aus unserem Gesangbuch wiedererkennen.

Bleib bei mir, Herr! Der Abend bricht herein.
Es kommt die Nacht, die Finsternis fällt ein.
Wo fänd ich Trost, wärst du mein Gott nicht hier?
Hilf dem, der hilflos ist:

Herr, bleib bei mir!

Wie bald verebbt der Tag, das Leben weicht,
Die Lust verglimmt, der Erdenruhm verbleicht;
Umringt von Fall und Wandel leben wir.
Unwandelbar bist du: Herr, bleib bei mir!

Halt mir dein Kreuz vor, wenn mein Auge bricht;
Im Todesdunkel bleibe du mein Licht.
Es tagt, die Schatten fliehn, ich geh zu dir.
Im Leben und im Tod,

Herr, bleib bei mir!

Musik. King Singers „Abide with me“

https://www.youtube.com/watch?v=gpLsLuuVmtk

 

Gott, wir bitten dich für uns selbst, die wir allein hilflos sind gegenüber der Gewalt des Krieges.

Hilf uns zu erkennen, was wir selbst zum Frieden beitragen können.

Auf dich und die Kraft des Geistes vertrauen wir.

 

Zum Abschluß des heutigen Friedensgebetes wollen wir das „Vater unser“ beten:

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.

Gott segne uns und die Menschen in der Ukraine und überall in der Welt.

Gott lenke unsere Schritte auf den Weg der Gerechtigkeit und des Friedens.

Gott behüte unseren Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.

Amen

Wir laden sie ganz herzlich zum Friedensgebet am nächsten Donnerstag ein und wünschen Ihnen bis dahin „Bleiben sie behütet“ .

Als Ermutigung für die kommenden Tage möchten wir Ihnen auch heute wieder einen Spruch mit auf den Weg geben .

(Austeilung der Spruchzettel an alle Mitbeter)

Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht,
sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“
2. Timotheus 1,7

Jasmina Zill, Stefan Werner, Claudia Schlegel

 

 

Posted by Mannichswalde