Adventsandacht und aktuelle Informationen – Pfarrer Jörg Dittmar

Liebe Einwohner, liebe Gemeindeglieder,

es ist entschieden: Alle Christvespern mit Krippenspiel in unserem Kirchenkreis sind abgesagt und alle geplanten Gottesdienste werden bis zum 10. Januar ausgesetzt. Denn das Altenburger Land steht mit einem Inzidenzwert von über 500 an der Spitze der Thüringer Landkreise und keine Kirchgemeinde kann die Durchsetzung der strengen Auflagen und Vorschriften für gottesdienstliche Versammlungen garantieren.

Und dabei hatten sich einige darauf gefreut, mit Christvesper und Krippenspiel mal aus unseren dicken Kirchenmauern ins Freie umzuziehen, um da die Geburt Jesu zu feiern. Im besten Fall bei ruhigem Wetter mit Plusgraden. Oder noch besser, bei leichten Minusgraden und einer von Pulverschnee eingezuckerten Landschaft: Ein kurzes Krippenspiel, ein angestrahlter Stall zum Hingucken mit richtigem Stroh. Vielleicht noch mit einem zahmen Ochsen und einer kleinen Schafherde. Mit Maria und Josef ohne Gesichtsmaske, weil aus einem Haushalt. Paar Hirten an einem richtigen Feuer, natürlich mit Billigung des Ordnungsamtes. Ein Verkündigungsengel, den die nächtliche Ausgangsperre nicht berührt, weil er einen göttlichen Passierschein hat. Dann das Verlesen der Weihnachtsgeschichte, eine kurze Andacht und einige der uns vertrauen Weihnachtsstrophen. Am Ende der weihnachtliche Segen.

Mag eine Christvesper auch mal ausfallen, Weihnachten fällt nicht aus, weil da doch Gott ist, der uns durch seinen Engel sagen lässt: „Euch ist heute der Heiland geboren!“ Und in das Dunkel und in die Ungewissheit unserer Tage ist uns gesagt: „Mit Jesus kam das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis.“ Und der, der da in Bethlehem geboren wurde, sagt drei Jahrzehnte später: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird das Licht des Lebens haben!“

Das gilt ohne Vorbehalt. Das gilt ohne Wenn und Aber, auch in diesem Jahr: Das Licht scheint und es ist in Jesus zu haben!

Licht, das uns nicht ausleuchtet, um uns zu verurteilen, sondern das uns in das Licht der Liebe Gottes stellt, auch wenn wir unsere Lieben zum Fest nicht sehen können.

Licht, das uns nicht blendet, sondern das wohl tut, weil es zuversichtlich und mutig nach vorne blicken lässt.

Gott kommt uns nah – Weihnachten neu erleben.“ So der Titel der lesenswerten Zeitschrift „Lebenslust“, die im Kirchspiel Thonhausen verteilt wurde.

Und genau das ist mein Wunsch, wenn Weihnachten auch so vieles anders sein wird: Dass wir dieses Fest neu erleben, weil uns die himmlische Herrlichkeit berührt. Dass Gott uns nahe kommt, wo auch immer wir uns dem Licht des Lebens aussetzen, das in Bethlehem aufgegangen ist und das Gott nicht ausschalten wird.

Seien Sie behütet und allen ein gesegnetes Fest!

Ihr Pfarrer Jörg Dittmar

 

 

 

Posted by Mannichswalde